Carola Kalks

 - wenn das Leben schreibt -

Dr. Ingrid U. Stockmann (Halle, 9. November 2024)

Liebe Frau Carola Kalks-Gebhardt,
danke für Ihr Buch „Kein Licht der Welt“. Durch das Lesen konnte ich an Ihrem (Connys) Schicksal und der Entwicklung von psychischer Widerstandskraft (Resilienz) „innerlich teilnehmen“.
Ihren Gefühlen haben Sie (als Conny) Ausdruck verliehen - angemessen, klar, fast bescheiden und dankbar für das Leben. Nachvollziehbar und fokussiert schildern Sie eine „intrapsychische“ Entwicklung i. S. einer „Therapie mit sich selbst“.
Mit Ihrem Mann „Michael“ an Ihrer Seite sowie einer verständnisvollen Familie waren Sie dazu in der Lage sich innerlich weiterzuentwickeln. Sie schreiben offen, ehrlich und nichts beschönigend.
Ihnen (als Conny) ist geglückt, an Ihrer (achtsamen) Lebenshaltung, Gefühlswahrnehmung und Fähigkeit, sich selbst besser zu verstehen (sowie gleichzeitig in Frage zu stellen), zu arbeiten. Sie bemerkten nach der „Stillen Geburt“ ihre anfängliche Hilflosigkeit und später die von Dr. K. als Mensch.
Da Sie sich selbst nicht mehr hilflos und dem Schicksal ausgeliefert fühlten, blieben Sie in seiner fachärztlichen Behandlung. Sie haben damit die Verantwortung für sich selbst bzw. Ihre eigenen Entscheidungen übernommen.
Als Psychotherapeutin und Nervenärztin (bis 2020 in freier Niederlassung) sowie als Leserin betrachtet, spricht das für einen inneren Reifungsprozess, ausgelöst durch Ihren kleinen, tot geborenen Sohn.
Menschen mit weniger Halt gebenden familiären Beziehungen und einem ähnlichen Schicksalsschlag kann ein solches Buch ein wertvoller „Partner“ an ihrer Seite sein oder als eine Art Bibliotherapie wirken. Ähnlich betroffene Frauen (Paare) können ermutigt werden, sich mehr um sich selbst zu kümmern oder bringen den Mut und die menschliche Reife auf, in Therapie zu gehen.
Aus meiner Sicht bringen Sie uns Leserinnen und Lesern in der Erzählform, in der dritten Person, die Tagebuch schreibende „Conny“ nahe (als den einen und kürzeren „Handlungsstrang“). Das bedeutet einen doppelten Filter gegen Gefühlsüberflutung. In Form der Ich-Erzählung schreiben Sie im längeren „Handlungsstrang“ (Tagebuchinhalt) als „Conny“ über ihre Schicksalsbewältigung und bewahren sich auf diese Weise einen Abstand zu Ihren eigenen Gefühlen. Beide Formen wechseln sich „zum Luftholen“ ab.

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